Pfarrkirche, Gruft und ehem. Kloster

Sehenswürdigkeiten


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Kirche und Kloster wurden von Graf Franz III. Nádasdy, dem Besitzer der Herrschaft Lockenhaus, gestiftet. Die Grundsteinlegung der Pfarrkirche war am 2. Juli 1656. Erbaut wurde die Kirche von einem jungen italienischen Baumeister, Pietro Orsolini, den Nádasdy in Sienna kennengelernt hatte. Am 15. September 1669 wurde die Kirche zu Ehren des hl. Nikolaus von Myra und des Nikolaus von Tolentino, eines Heiligen aus dem Orden der Ausgustiner, geweiht. Mit dem Bau des Klosters wurde erst nach  Fertigstellung der Kirche begonnen. Das Augustinerkloster war geistiger Mittelpunkt der ganzen Umgebung und wurde zu Beginn des 19. Jh. aufgelöst.


Der Grundriss der Kirche hat die Form eines langgestreckten griechischen Kreuzes. Neben dem Hochaltar, dem Marienaltar, der Maria als Magna Mater Hungarica darstellt, und dem Kreuzaltar, gibt es rechts und links, vorne und hinten, vier Kapellennischen. Unterhalb der Kirche, so groß wie der Kirchenraum, befindet sich die Krypta mit den Sarkophagen der Familien Nádasdy und Draskovich. In den Seitenwänden sind Katakomben eingelassen, in denen die Augustinermönche bestattet wurden. Vorne ist ein einfacher Altar, flankiert von zwei, aus Holz geschnitzten Skeletten, un der wundertätigen Gnadenstatue, der "Schwarzen Madonna".


Restaurierungen:  Der Dachstuhl des Turmes musste schon 1769 erneuert werden, ein zweites Mal 1895 im Zuge einer Außenrenovierung. 1913 fand die erste groß angelegte innere Renovierung statt. Einige Altäre wurden umgebaut, Altarbilder entfernt und durch neue ersetzt. 1957 wurden neue Glocken angeschafft. Die zweite große Restaurierung unter Pfarrer Josef Herowitsch wurde 1986 begonnen und, sowohl innen als auch außen, durchgeführt. Sie forderte von allen große Opfer, da schon damals über 10 Mill. Schilling (750.000 €) dafür ausgegeben wurden.


Mit der Errichtung einer neuen Orgel, der größten Kirchenorgel des Burgenlandes, fand die Renovierung 2003 ihren krönenden Abschluss.

 

Die "Schwarze Madonna"

Maria, die Schutzfrau des Güns- und Zöberntales

Die sogenannte "Schwarze Madonna" in der Gruft ist eine Halbfigur aus Lindenholz und stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Die Entstehung und Herkunft dieser einzigartigen Statue liegt im Dunkeln. Sie stellt Maria als die "Unbefleckte Empfängnis" dar und ist die künstlerische Umsetzung der marianischen Theologie, wie Fürst Paul Esterházy sie in seinem Buch "speculum immaculatum" (Maria unbefleckter Spiegel Gottes) entfaltet hat (1698). Fürst Paul I. Esterházy erklärte Maria zur Schutzfrau seiner hiesigen Herrschaft und forderte die Bevölkerung zur Wallfahrt nach Lockenhaus auf, das war im Jahr 1704. 

Bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts fanden diese Wallfahrten ohne Unterbrechung statt und zwar am 10. September, am Fest des hl. Nikolaus von Tolentino, da war "Kirtag" und "Großer Markttag".

Fürst Paul Esterházy blieb Zeit seines Lebens ein großer Verehrer dieser Gnadenstatue. Bei der Bevölkerung war sie ebenfalls sehr beliebt und galt als wundertätig.



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